Wenn man an Job- und Karrierecoaching denkt, fällt zunächst der Blick auf den Nutzen für den jeweiligen Coachee. Er wird durch Einzelcoaching dabei unterstützt, die Weichen für sein berufliches Fortkommen erfolgversprechend zu stellen. Der Nutzen des Coachings liegt also zunächst auf der individuellen Ebene. Aber ist er darauf begrenzt? Ich meine, dass Job- und Karrierecoaching auch einen Nutzen darüber hinaus erbringt. Konkret sehe ich den volkswirtschaftlichen Nutzen des Jobcoachings in diesen drei Bereichen:
- für das Recruiting der Unternehmen
- für die Volkswirtschaft insgesamt
- für die einstellenden Unternehmen
Nutzen des Jobcoachings für das Recruiting
Im Jobcoaching werden die Bewerbungsstrategien der Coachees und deren Bewerbungsunterlagen optimiert. Potenziale können so besser kommuniziert werden. Zudem wird eine überlegte Bewerbungsstrategie die Platzierung der Bewerbungen bei den richtigen Adressaten beschleunigen.
Beides ist im Idealfall eine perfekte Zuarbeit für das Recruiting. Wenn die Bewerber durch einen gut vorbereiteten Auftritt im Vorstellungsgespräch ihre Eignung schnell bestätigen können, kann der Aufwand für die Recruiter reduziert und die Zeit bis zur erfolgreichen Neu-/ Besetzung verkürzt werden.
Der Wert für den Arbeitsmarkt
Die Aufgabe eines professionellen Jobcoaching ist es, die Kompetenzen und Potenziale des Kandidaten zu identifizieren und dem Coachee zu Bewusstsein zu bringen. Das stärkt nicht nur dessen Selbstbewusstsein, sondern führt auch dazu, dass sich die Bewerber auf ihren Kompetenzen angemessene Stellenanzeigen bewerben. Sie schöpfen also ihre Potenziale mehr aus.
Angesichts des vorherrschenden Fachkräftemangels ist es besonders wichtig, dass sich Bewerber bei der Neupositionierung auf die Stelle bewerben, die ihrer höchsten Qualifikation entspricht. Volkswirtschaftlich gesprochen wird dadurch das vorhandene Humankapital besser ausgenutzt.
Nutzen des Jobcoachings für die einstellenden Unternehmen
Im Jobcoaching arbeiten Kandidaten daran, sich ihre persönlichen Präferenzen für den neuen Job bewusst zu machen. Das betrifft nicht nur die fachliche Ausrichtung der Tätigkeit, sondern auch die Rahmenbedingungen, die mit der neuen Position erfüllt sein sollen. Das ist bei den meisten Arbeitnehmern nicht nur das Gehalt, sondern umfasst auch die Work-Life-Balance, das Arbeitsklima und die Unternehmenswerte.
Den Kandidaten mit Jobcoachings sind ihre Kriterien in diesen Punkten und ihre Ziele besser bekannt sind. Daher können sie sich bewusster für die jeweilige Stelle entscheiden. Es ist daher in höherem Maße davon auszugehen, dass Kandidaten in ein Arbeitsumfeld kommen, das sie motiviert. Von diesen Mitarbeitern sind bessere Leistungen zu erwarten.
Die drei Aspekte zeigen deutlich, dass Jobcoaching auch einen volkswirtschaftlichen Nutzen schafft.