Der Lebenslauf ist neben dem Anschreiben und den Zeugnissen das wichtigste Dokument der Bewerbungsunterlagen. Um als Bewerber von Anfang an einen professionellen und kompetenten Eindruck auf die Recruiter zu machen, sollte er möglichst perfekt sein. Deshalb hier eine kurze Zusammenstellung vermeidbarer Fehler im Lebenslauf.
1. Rechtschreibfehler
Der Lebenslauf sollte frei von Tipp- und Rechtschreibfehlern sein. Viele dieser Fehler kann man schon durch die Korrekturfunktion in den Textverarbeitungsprogrammen erkennen. Nichts geht aber über gründliches und sorgfältiges Lesen vor dem Absenden. Um sicher zu gehen, sollte man zusätzlich eine andere Person Korrekturlesen lassen.
2. Falsche Kontaktdaten
Nichts ist ärgerlicher, als wenn man eine gute Bewerbung eingereicht hat und vergeblich auf Antwort wartet, weil man sich bei der E-Mail-Adresse oder der Telefonnummer vertan oder diese sogar vergessen hat. Deshalb immer nochmal prüfen, ob die Kontaktdaten vollständig und richtig sind.
3. Das Datum ist nicht aktuell
Wenn man am Ende des Lebenslaufes ein Datum angibt, sollte dieses auch aktuell sein. Bei einem alten Datum fragt man sich, ob alles so stimmt, wie es im Lebenslauf steht, oder ob sich vielleicht inzwischen etwas verändert hat. Und es deutet auch daraufhin, dass die Bewerbung nicht individuell auf das Unternehmen angepasst ist. Beides macht keinen guten Eindruck.
4. Das Design ist nicht einheitlich
Alle Seiten des Lebenslaufes sollten ein einheitliches Design haben, mit den gleichen grafischen Elemente und der gleichen Schriftart. Auch sollten die Angaben im Lebenslauf einem einheitlichen Schema folgen. Ob man etwa das Datum in Form Monat.Jahr oder Monat/Jahr angibt, das ist frei wählbar. Aber wenn man sich einmal für eine Form entscheiden hat, sollte man dabei bleiben. Gleiches gilt für die Reihenfolge von Berufsbezeichnung, Unternehmen und evtl. Ort. Auch das sollte bei jeder beruflichen Station einheitlich gestaltet sein.
5. Der Lebenslauf ist zu lang
Es gibt kein einheitliches Maß für den Lebenslauf. Dass er nur eine Seite lang sein soll, gilt nicht. Aber er sollte nur so lang sein wie nötig und angemessen. Wer schon ein langes Berufsleben mit vielen Stationen aufzuweisen hat, wird einen längeren Lebenslauf haben als ein Schulabgänger. Immer gilt aber: in der Kürze liegt die Würze. Wie kurz er sein kann, ohne dass der Inhalt leidet, muss man im Einzelfall entscheiden.
6. Die Gestaltung ist unübersichtlich
Recruiter wollen sich anhand des Lebenslaufes in kurzer Zeit einen Eindruck über den Bewerber verschaffen können. Deshalb sollte er so gestaltet sein, dass die Struktur schnell durchschaubar ist. Dazu können Überschriften zu den jeweiligen Abschnitten helfen, wie auch die grafische Gestaltung. Bei Hervorhebungen und Unterstreichungen sollte man immer daran denken, dass diese nur wirken, wenn man sie sparsam einsetzt. Längere Textpassagen tragen nicht zur Übersichtlichkeit bei und können den Leser abschrecken. Vorsichtig muss man bei der Gestaltung dann sein, wenn man von der üblichen chronologischen Form des Lebenslaufes abweicht. Wer nicht mit den üblichen Kategorien „Persönliche Daten“, „Beruflicher Werdegang“ und Kompetenzen“ arbeitet, muss sich genau überlegen, wie seine Form auf die Leser wirkt.
7. Das Bewerbungsfoto ist unpassend
Ein Passbild geht genauso wenig als Bewerbungsfoto wie ein offensichtlich privates Foto, auch wenn man gerade nichts anderes zur Hand hat. Vielmehr erwartet man ein echtes Bewerbungsfoto mit für die Position angemessener Kleidung und in guter Qualität. Wie man sich am besten präsentiert, das erfährt man bei einem Fotoshooting, das man inzwischen schon für wenig Geld buchen kann.
8. Unklarheiten in der zeitlichen Abfolge
Wenn der Lebenslauf längere zeitliche Lücken aufweist, fällt das schnell auf. Damit sind nicht die wenigen Wochen zwischen zwei Arbeitsverhältnissen gemeint. Aber wer mehrere Monate oder Jahre im Lebenslauf auslässt, der wirft Fragen auf. Ebenso ist zu erklären, wie es dazu gekommen ist, wenn sich Zeiten überschneiden.
9. Die Angaben stimmen nicht mit den Zeugnissen überein
Negativ fällt auf, wenn die Daten in den beigefügten Zeugnissen nicht mit dem Lebenslauf übereinstimmen; also etwa die Zeitangaben differieren oder die Bezeichnung der Unternehmen nicht korrekt übernommen werden. Das sollte man immer nochmal kontrollieren, wenn man den Lebenslauf fertiggestellt hat.
10. Die relevanten Kompetenzen sind nicht erkennbar
Der wichtigste Zweck der Bewerbungsunterlagen ist, dass sie die Kompetenzen des Bewerbers für die angestrebte Stelle deutlich zeigen. Wenn das im Lebenslauf nicht der Fall ist, kann das zwei Ursachen haben. Entweder der Bewerber weiß nicht was er kann. Oder der Bewerber hat sich nicht mit der Stelle auseinandergesetzt, auf die er sich bewirbt. Beides ist schlecht und sollte vermieden werden. Hierzu bedarf einiger Vorarbeit, die sich aber lohnt.
Das Vier-Augen-Prinzip hilft gegen vermeidbare Fehler im Lebenslauf
Fehler macht jeder. Deshalb ist es wichtig etwas dafür zu tun, dass man die Fehler im Lebenslauf findet, bevor sie sich auswirken. Konzentriertes Lesen hilft hier aber nur bis zu einem gewissen Grad, weil man die eigenen Texte so gut kennt. Deshalb ist es wichtig, noch von einer zweiten Person korrigieren zu lassen. Das Vier-Augen-Prinzip sollte standardmäßig angewandt werden.