Geisteswissenschaftler am Arbeitsmarkt

Dass Geisteswissenschaftler am Arbeitsmarkt der Zukunft  rosige Zeiten erleben werden, mögen viele nicht glauben. Immer noch werden Studenten der Geisteswissenschaften müde belächelt, wenn sie von ihrer Studienwahl berichten. Hartnäckig halten sich landläufige Vorurteile, dass Absolventen dieser Studiengänge die Arbeitslosigkeit drohe, sofern sie nicht den Lehrberuf ergreifen und andere Ziele verfolgen.

Aber schon ihr gegenwärtiger Status auf dem Arbeitsmarkt ist nicht so schlecht, wie viele glauben. Studien belegen eindeutig, dass die Arbeitslosenquote der Geisteswissenschaftler niedrig ist und unterhalb der allgemeinen Arbeitslosenquote liegt. Auch der taxifahrende Philosoph ist eine seltene Ausnahme. Zuletzt hat dies eine Studie des Institut der deutschen Wirtschaft gezeigt.

Ursprung der Vorurteile über Geisteswissenschaftler am Arbeitsmarkt

Der Ursprung der Vorurteile gegenüber Geisteswissenschaftlern am Arbeitsmarkt lässt sich leicht erklären. Dieser liegt in der Struktur des Studiums selbst begründet. Im Gegensatz zu anderen Studiengängen, wie etwa Jura, Medizin oder Ingenieurwissenschaften ist ein geisteswissenschaftliches Studium nicht berufsqualifizierend. Nur ein kleiner Teil etwa der Philosophen oder Literaturwissenschaftler werden in ihrem Berufsleben mit den Inhalten zu tun haben, die sie im Studium lernen. Das liegt darin begründet, dass es nur wenige einschlägige Stellen etwa für Historiker oder Philosophen gibt. Dennoch lernen die Studenten wichtige Fähigkeiten für ein erfolgreiches Berufsleben.

Was Geisteswissenschaftler im Studium lernen

Natürlich geht es auch in ihrem Studium um Inhalte. Sie lernen die Grundlagen ihrer Wissenschaften zu beherrschen, erhalten in Vorlesungen einen Überblick über die historischen und inhaltlichen Entwicklungen ihrer Disziplinen und vertiefen in Seminaren einzelne Themen.
Das Besondere an den geisteswissenschaftlichen Studiengängen ist aber, dass von Anfang an die methodischen Fähigkeiten stark im Focus stehen. Denn schon in den ersten Semestern müssen die Studenten neue Themen eigenständig erarbeiten. Das selbständige Sammeln, Analysieren und Aufbereiten von Informationen ist dafür die Voraussetzung. Dadurch werden die Fähigkeiten, sich schnell in Themengebiete einzuarbeiten, Probleme zu verstehen und Informationen kreativ und sinnvoll zu verknüpfen, stark gefördert. Zudem wird geübt, diese Informationen so aufzubereiten, dass sie in Form von Referaten und Texten vorgestellt und deren Inhalte auf einer sachlichen Kommunikationsebene kritisch diskutiert werden können. Dabei ist es für die Studenten oft ein großer und für das Berufsleben wertvoller Lernschritt, die sachlich-inhaltliche Kommunikationsebene von persönlichen Befindlichkeiten zu trennen. Dadurch werden kritische Diskussionen auf hohem sachlichem Niveau erst möglich.

Von Anfang an werden in geisteswissenschaftlichen Studiengängen also analytische und kritische Kompetenzen, die Fähigkeiten der Informationsgewinnung und -aufbereitung sowie Kreativität und Kommunikation gestärkt. Daneben lernt man Aufgaben selbständig und selbstorganisiert zu bearbeiten und flexibel auf die Anforderungen der jeweiligen Themengebiete zu reagieren.

Die Anforderungen an die Mitarbeiter der Zukunft

Glaubt man dem World Ergonomik Forum sind das genau die Anforderungen, die der Arbeitsmarkt an die Mitarbeiter der Zukunft stellen wird. Das WEF hat in seiner Studie zur Zukunft der Arbeit gerade die Skills, die Geisteswissenschaftler im Studium erwerben, als entscheidend identifiziert. Sie stehen in der Rangliste der wichtigsten Fähigkeiten der Mitarbeiter der Zukunft an den ersten fünf Plätzen:

Geisteswissenschaftler können bereichernd wirken

Geisteswissenschaftler sind für die Herausforderungen der Zukunft, wie lifelong learning, Kreativität und Agilität aufgrund ihres Studiums sehr gut gerüstet. Darüber hinaus besitzen sie weitere Fähigkeiten, mit denen sie bereichernd im Unternehmen wirken können. Das ist etwa die Fähigkeit auf einer sachlichen Ebene kritisch zu diskutieren und zu hinterfragen, also Standpunkte nur mit Blick auf den Sachgehalt und unabhängig von Personen zu durchdenken. Zugute kommt ihnen dabei, dass sie zumeist weniger status- als sachorientiert sind. Damit verbindet sich bei ihnen auch ein hohes inhaltliches Engagement, das nicht an persönlichen Benefits hängt.  

Was sie von den Unternehmen erwarten

Allerdings brauchen Geisteswissenschaftler Unternehmen in denen solches Verhalten auch geschätzt und unterstützt wird. In einem Haifischbecken, in dem jeder nur auf die Fahler des anderen lauert, werden sie sich kaum wohl fühlen. Sie brauchen eine offene Kommunikationskultur, damit sie sich kreativ entfalten können. Da für sie der Sinn der Arbeit sehr weit oben steht, suchen sie Aufgaben, die sie ihren Fähigkeiten entsprechend fordern und in denen man ihnen Frei- und Gestaltungsraum einräumt. Nur dann können sie ihre kreativen und konzeptionellen Fähigkeiten optimal einbringen.

Unternehmen sollten sich um Geisteswissenschaftler bemühen

Geisteswissenschaftler identifizieren sich sehr mit ihren Aufgaben und gehen sie mit großem Enthusiasmus an und können so als Mitarbeiter der Zukunft Unternehmen entscheidend bereichern. Deshalb sollten sich Unternehmen vermehrt um diese Berufsgruppe bemühen und ihre Unternehmenskultur darauf ausrichten. Schon jetzt könnten sicher einige Vakanzen schneller und vor allem erfolgreich besetzt werden, wenn Unternehmen mehr Bewerbungen von Geisteswissenschaftlern ermöglichen und ihre Stellenausschreibungen dahingehend öffnen würden.

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