Mitarbeiter führen, gilt zu Recht als eine große Herausforderung, die großes Können und Geschick erfordert. Insbesondere die Rahmenbedingungen für die Mitarbeiter derart zu gestalten, dass sie ihr optimales Leistungspotential entfalten können, kann sehr schwierig sein. Aber andernfalls kann ein Unternehmen wichtige Chancen am Markt verpassen. Im schlimmsten Fall wird es den Unternehmenserfolg gefährden, wenn die Mitarbeiter nicht motiviert bei der Sache sind. Was braucht man also für eine gute Führung?
Arbeit mit Menschen immer schwierig
Unabhängig von einer Führungsfunktion ist die Arbeit mit Menschen an sich schon herausfordernd. Hier gibt es wenig Routine, da immer wieder neue und überraschende Situationen auftreten können, für die es oft keine Präzedenzfälle gibt. Dabei gilt es sich auf die jeweiligen Individuen mit ihren unterschiedlichen Charakteren und Präferenzen einzulassen und ihre Probleme und Wünsche zu verstehen und ernst zu nehmen. Zudem muss man auch den jeweils passenden Ton für die Ansprache finden.
Ist Mitarbeiter führen in unserer Zeit schwieriger?
Man kann mit Recht die Frage stellen, ob in Zeiten des Internet und des beschleunigten technologischen Fortschritts Führung schwieriger wird. Das ist eine Frage, für die es sicher keine eindeutige Antwort gibt. Unstreitig dürfte aber sein, dass sich die Anforderungen an Führungen verändert haben, weil sich die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen verändert haben.
Bestimmte Führungsstile, wie der autoritäre Führungsstil werden kaum mehr hingenommen. Stattdessen gibt es höhere Anforderungen an Transparenz und Beteiligung. Das ist zum Teil auch der immer stärker arbeitsteilig strukturierten Wertschöpfungskette geschuldet. Wo kaum ein Einzelner mehr vertieften Einblick in alle Prozessschritte haben kann, ist die Führungskraft in viel stärkerem Maße auf die Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern angewiesen und kann kaum mehr auf ihre überlegene Fachkompetenz verweisen.
Ein anderer Punkt ist, dass die Lebensläufe und Lebensentwürfe der Mitarbeiter heute viel disparater als früher sind. Das hat Auswirkungen auf die individuellen Karriereentwürfe und die Vorstellungen der Mitarbeiter von Work-Life-Balance, denen das Arbeitszeitmodell gerecht werden muss. Auch hinsichtlich der Zusammenarbeit im Team können sich Probleme aus der Heterogenität der Belegschaft ergeben, denen die Führungskraft moderierend gerecht werden können.
Nicht unterschätzen sollte man auch die Kurzlebigkeit unserer Wirtschaft, die oft nur noch in Quartalszahlen denkt und kaum mehr Zeit für langfristige Entwicklungen zulässt. Fachlich steht zu vermuten, dass das erhöhte Anforderungen an Flexibilität und Innovationskraft der Führungskräfte stellt.
Typische Führungsaufgaben
Dennoch bleiben die Aufgaben für die Aufgaben der Führungskräfte im Wesentlichen konstant. Wahrscheinlich sind die Veränderungen durch den Zeitgeist geringer als die Einflüsse aufgrund der Belegschaftsstruktur, dem Geschäftsmodell oder der Branchenzugehörigkeit. Mit den jeweils gegebenen Abweichungen lassen sich folgende Kernauffgaben für Führungskräfte identifizieren:
- Die Arbeitsleistung der Abteilung organisieren und den Output sicherstellen
- Fachlichen Support gewährleisten
- Die Mitarbeiter motivieren und in ihrer Entwicklung fördern
- Fürsorge für die Mitarbeiter wahrnehmen
- Notwendige Entscheidungen treffen
- Die Abteilung nach außen / oben vertreten
- Visionen für die Zukunft entwickeln
Die Führungskraft als Person
Diesen Aufgaben müssen die Fähigkeiten einer Führungskraft entsprechen, wobei die Art und Weise der Bewältigung der Führung durch die Aufgaben bestimmt ist, sondern auch durch die individuelle Herangehensweise jeder Führungskraft. Dennoch lassen sich einige wichtige Punkte nennen, die eine Führungskraft erfüllen muss.
Ihre fachlichen Fähigkeiten sollen ihr zumindest einen Einblick in die Aufgaben der Abteilung ermöglichen und dazu ausreichen, deren Arbeitsleitung zu strukturieren, zu organisieren und die Aufgaben zukunftsfähig weiterzuentwickeln. Daneben sind die Anforderungen an die Kommunikation der Führungskraft gestiegen. Man möchte sie als authentische Person erleben, die mit einem klaren Wertgerüst ausgestattet, die Abteilung so führt, dass alle Mitarbeiter ihre Entscheidungen nachvollziehen können. Im Idealfall begeistert Sie die Mitarbeiter durch ihr Charisma, aber zumindest sollte sie in der Lage sein, die auf eine gemeinsame Aufgabe einzuschwören.
Absolut notwendig sind darüber hinaus neben persönlicher Stabilität und Belastbarkeit auch die Fähigkeit, sich empathisch und vertrauensvoll auf Mitarbeiter einzulassen. Nicht nur hier ist der echte Zuhörer gefragt, der seinen Mitarbeitern Wertschätzung vermitteln und sie motivieren kann.
Die besondere Stellung der Führungskraft
Besondere Schwierigkeit bereitet den Führungskräften oft ihre eigenen Position, in der sie die Bedürfnisse der Mitarbeiter mit den Anforderungen des Unternehmens in Einklang bringen müssen. In dieser Position stehen sie oft zwischen den Stühlen, ohne beiden Seiten voll gerecht werden können. Um einer Überforderung der Führungskräfte vorzubeugen, sollten sie die Möglichkeit erhalten, in Rahmen von Supervision und Coaching ihre Rolle und ihr Selbstverständnis in dieser Rolle zu durchdenken.
Lesen Sie hier über Zuhören in der Personalführung.